Haupteingang des Musikverein in Wien, Blick Richtung Osten ins Gegenlicht Foto: <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Musikverein_Portal_110606.jpg">Clemens Pfeiffer</a> &middot; <a href="https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/at/deed.en">CC 2.0</a>

Haupteingang des Musikverein in Wien, Blick Richtung Osten ins Gegenlicht

Foto: Clemens Pfeiffer · CC 2.0

Wiener Philharmoniker:
Abonnement für alle

Musikverein Wien

Von Thomas Prochazka

Die COVID-19-Pandemie mit ihren wirtschaftlichen und künstlerischen Verwerfungen macht auch vor den großen Orchestern nicht halt. Die Wiener Philharmoniker mußten sich dazu entschließen, ihre Abonnement-Konzerte bis zum Ende das Jahres abzusagen. Stattdessen finden zu den Abonnement-Terminen Konzerte des Orchesters in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Musikfreunde statt.

II.
Herbert Blomstedt (93) erklärte sich sogar bereit, ein zweites Konzertwochenende (24., 25. und 27. September) zu gestalten. Auf dem (pausenlosen) Programm steht neben Mendelssohn-Bartholdys Hebriden-Ouverture und seiner Schottischen Symphonie auch der Kaiser-Walzer von Johann Strauss. Wer einmal ein Strauss-Werk live von den Wiener Philharmonikern gespielt hören will und im Juni keine Karten für das Konzert mit Riccardo Muti mehr ergattern konnte, dem bietet sich eine rare Gelegenheit. 

24. September, 19:30 Uhr | 25. September, 17:00 Uhr | 27. September, 11:30 Uhr
Felix Mendelssohn-Bartholdy: »Die Hebriden«. Konzert-Ouverture, op. 26
Felix Mendelssohn-Bartholdy: Symphonie Nr. 3 in a-Moll, op. 56 (»Schottische«)
Johann Strauß Sohn: »Kaiser-Walzer«, RV 437
Herbert Blomstedt

III.
Die Konzerte am darauffolgenden Wochenende eröffneten die eigentliche »philhar­monische« Saison. Eine Saison, die es so heuer nicht geben wird. Zu den ursprüng­lichen Abonnement-Terminen wird Herbert Blomstedt Beethovens »Leonoren«-Ouverture Nr. 3 und die Eroica dirigieren — jenes Programm also, mit dem die Wiener Symphoniker unter dem neuen Musikdirektor Philippe Jordan im Juni wieder in den Goldenen Saal zurückkehrten. Der Vergleich reizt…

Herbert Blomstedt (93) wird den Konzertreigen der Wiener Philharmoniker im Goldenen Saal eröffnen © Martin U.K. Lengemann

Herbert Blomstedt (93) wird den Konzertreigen der Wiener Philharmoniker im Goldenen Saal eröffnen

© Martin U.K. Lengemann

Schon zwei Wochen später wird sich Valery Gergiev Claude Debussys Prélude l’après-midi d’un faune und Igor Strawinskys Der Feuervogel in der Ballett-Fassung widmen. Im November will man mit Christian Thielemann den Bruckner-Zyklus fortsetzen. Und im Dezember wird Zubin Mehta Camilla Nylund bei den Vier letzten Liedern begleiten, ehe mit Also sprach Zarathustra eine der großen sinfonischen Dichtungen des Garmischer Meisters auf den Pulten liegen wird.

3. Oktober, 15:30 Uhr | 4. Oktober, 11:00 Uhr | 5. Oktober, 19:30 Uhr
Ludwig van Beethoven: Ouverture Nr. 3 zur Oper »Fidelio«, op. 72b (»Leonoren-Ouverture«)
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 3 in Es-Dur, op. 55 (»Eroica«)
Herbert Blomstedt 

17. Oktober 15:30 Uhr | 18. Oktober, 11:00 Uhr
Claude Debussy: Prélude l’après-midi d’un faune
Igor Strawinsky: »L'Oiseau de feu« (»Der Feuervogel«) (Ballett-Fassung, 1910)
Valery Gergiev

28. November, 15:30 Uhr | 29. November, 11:00 Uhr
Anton Bruckner: Symphonie Nr. 3 in d-Moll, WAB 103 (2. Fassung, 1877)
Christian Thielemann

10. Dezember, 19:30 Uhr | 12. Dezember, 15:30 Uhr | 13. Dezember, 11:00 Uhr
Anton von Webern: Sechs Stücke für Orchester, op. 6b (Fassung 1928)
Richard Strauss: Vier letzte Lieder, o. op. 150
Richard Strauss: »Also sprach Zarathustra«., op. 30
Camilla NylundSopran
Zubin Mehta 

Der Kartenverkauf für alle Konzerte erfolgt ab 16. September 2020 über die Website der Gesellschaft der Musikfreunde auf www.musikverein.at.

IV.
Seltene Gelegenheiten. Und wer weiß, vielleicht entschließt sich das Orchester, angesichts der besonderen Umstände noch jeweils ein Stück’l der Strauss-Familie zuzugeben? Es wär’ ein nettes »Danke schön« ans Publikum.

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